Bildungstag der GEW Ammerland zum Thema "Inklusion" am 4. Juni 2015 |
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Rasteder
Manifest
(entstanden im Rahmen des Bildungstages Inklusion in
Rastede am 04.06.2015)
Die GEW Ammerland begrüßt, dass die Schulen in Niedersachsen zu
inklusiven Schulen ausgebaut werden, ist aber der Ansicht, dass
die zur Zeit gegebenen Rahmenbedingungen nicht ausreichen, um
eine qualitativ hochwertige Inklusion zu erreichen.
Daher stellen wir die folgenden Forderungen:
1. Wir fordern durchgängige Doppelbesetzungen mit
FörderschullehrerInnen in den inklusiven Klassen, da nur auf
diese Weise eine individuelle Betreuung gewährleistet werden
kann.
2. Wir fordern multiprofessionelle Teams in der Schule, die bei
Bedarf in den Klassen eingesetzt werden können. Ohne
MitarbeiterInnen anderer Professionen werden die
KlassenlehrerInnen die Inklusion nicht bewältigen können.
3. Die MitarbeiterInnen (z.B. Pädagogische MitarbeiterInnen,
IntegrationshelferInnen) müssen von der Schule ausgewählt und
zeitnah eingesetzt werden, weil nur auf diese Weise
sichergestellt werden kann, dass funktionierende Teams gebildet
werden können.
4. Wir fordern eine Verringerung der Unterrichtsverpflichtung.
Notwendige gemeinsame Planungen und Absprachen, Dokumentationen
und Gespräche (z.B. mit Eltern und Institutionen) benötigen
einen Zeitrahmen innerhalb der regulären Arbeitszeit, der an
anderer Stelle ausgeglichen werden muss.
5. Wir fordern eine umfassende hochwertige Qualifizierung aller
in der inklusiven Schule Beschäftigten, um eine hohe Qualität
zu gewährleisten. Auch begleitende Supervision ist notwendig.
6. Wir fordern angemessene Klassengrößen. Individuelle
Förderung ist nur bei einer maximalen Anzahl von 18 bis 20
SchülerInnen qualitativ hochwertig zu leisten.
7. Wir fordern, dass SchülerInnen kurzfristig (z.B. 1 bis 2
Stunden pro Tag) zu Lerngruppen mit besonderen
Inhalten (z.B. Sprachlerngruppen für Kinder ohne
Deutschkenntnisse) zusammengefasst werden dürfen, um ihren
besonderen Bedürfnissen besser gerecht werden zu können.
8. Wir fordern ausreichend große Klassenräume ( 5 m2 pro
Schüler), um in den Räumen Lernecken bilden zu können.
Ebenfalls notwendig sind Nebenräume für Kleingruppenarbeit. In
der inklusiven Schule sind Funktionsräume
(Therapieräume, Ruheräume, Besprechungsräume, usw.)
unverzichtbar.
9. Wir fordern die Bereitstellung von Geldern, um für
SchülerInnen angepasste Materialien zu beschaffen und die Räume
angemessen auszustatten.
10. Wir fordern, dass - nach wie vor das Elternwahlrecht
beibehalten werden sollte.
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